Fellfarben

Einleitung

Die Namensgebung für die Fellfarben der Pferde beruhte früher rein auf dem Phänotyp (äussere Erscheinung). Heute sind die Fellfarben genetisch erklärbar und man muss zwischen Phänotyp und Genotyp unterscheiden: zwei Phänotypen (oder mehr) können identisch aussehen und auf völlig unterschiedlichen Genotypen beruhen.

Grundfellfarben

Die Pigmentierung der Haut und der Haare wird vom Pigment Melanin bestimmt. Melanin wird von den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) gebildet. Es werden zwei Melanintypen unterschieden: Eumelanin (braun-schwarz) und Phaeomelanin (gelb-rot).

Die Grundfellfarben sind:

  • Fuchs
  • Braun
  • Schwarz (Rappe)

Sie entstehen als Resultat der interallelen Genwirkung (Epistasie) zwischen Allelen an zwei verschiedenen Genen. Beide Gene können in jeweils zwei verschiedenen Formen (Allelen) vorkommen.

  • Gen MC1R (Extension): Allele: "E", "e".
  • Gen ASIP (Agouti): Allele: "A", "a".

Sowohl das Allel "e" wie auch "a" wurden beim Pferd auf der Ebene der DNA charakterisiert. Es stehen DNA-Tests zur Verfügung.

Zwei Allele an einem Genort führen zu drei Genotypen. Zwei Gene mit je zwei Allelen ergeben neun verschiedene Genotypen (3n; wobei n gleich der Anzahl Gene mit je zwei Allelen).

Genotyp Phänotyp der Fellfarbe
1. AA EE "Reines Braun"
2. AA Ee Braun, "Rotallelträger" (Fuchsallelträger)
3. AA ee Fuchs
4.Aa EE Braun, "Schwarzallelträger"
5. Aa Ee Braun, "Rot- und Schwarzallelträger"
6. Aa ee Fuchs, "Schwarzallelträger"
7. aa EE Schwarz (Rappe)
8. aa Ee Schwarz (Rappe), "Rotallelträger"
9. aa ee Fuchs ("verdeckter" Rappe)
  Genotypen und Phänotypen der Allele "E, e" an MC1R sowie "A, a" an ASIP

Anpaarungsmöglichkeiten und Resultate (Genotyp und Phänotyp)

Farbvarianten der drei Grundfarben

Für alle drei phänotypische Grundfarben sind mehrere Genotypen (s. oben) möglich sind. Das erklärt möglicherweise einen Teil der innerfarblichen Variation (Rieder et al., 2001). Beispielsweise wären Rappen mit leicht rotem Haaranteil Träger des Rotallels "e". Dieses Phänomen ist auch bei Schwarzen Rotfaktorträgern in der Holsteinrasse beim Rind bekannt. Weiter fanden Rieder et al. (2001) eine statistisch signifikante Tendenz zu phänotypisch hellerem Braun bei braunen "e"-Trägern.

Die genetische Untersuchung von Nuancen innerhalb der drei Grundfarben erweist sich aus verschiedenen Gründen als schwierig. Beispielsweise wirken Umwelteinflüsse, wie etwa Licht und Ernährung, in noch weitgehend unbekanntem Ausmass auf den Farbphänotyp (z.B. Wärmeabhängigkeit der Tyrosinase) und nur "Extremtiere" unterscheiden sich in den Nuancen deutlich genug und ermöglichen damit eine einwandfreie Klassierung. Noch relativ klar abgrenzbar sind "dunklere" Farbschläge gegenüber der "Norm". Die geringe Zahl dunkler Nachkommen, Generationensprünge, sowie das Wissen, dass norm-farbige Eltern dunkle Nachkommen zeugen können, deuteten auf einen rezessiven Erbgang (Henner J et al, 2002).

Genetische Faktoren (shade, sooty and mealy) die phänotypisch dunklere Farbschläge verursachen sind beschrieben (z.B. Thiruvenkadan et al, 2008; Sponenberg, 2009). Der Erbgang ist aber unklar und die Gene bleiben unbekannt. Molekulargenetische Forschungsbefunde wurden nicht veröffentlicht.

Weitere Gene für die Fellfarbe

Die Grundfarbe kann durch weitere Gene verändert werden (Aufhellung, Schimmel, Schecke, usw.). Die Pferde behalten den Genotyp der Grundfarbe. Diese Merkmale sind hauptsächlich monogen bedingt und zum Teil mit unerwünschten Symptomen oder Erbkrankheiten gebunden. Die ursächlichen Mutationen wurden auf der Ebene der DNA charakterisiert. Man unterscheidet folgende Faktoren:

Literaturverzeichnis

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Webseiten

(fr) Les Haras nationaux, ifce http://www.haras-nationaux.fr/> Information > Equipaedia > Identification

(fr) Les Haras nationaux, ifce http://www.haras-nationaux.fr/> Information > Equipaedia > Génétique > Génétique des robes